Glossar
Abriebfestigkeit
Aderaufdruck und Materialfarben
Alloy
Eigenschaft |
Alloy |
Elektrische Leitfähigkeit |
Sehr gut |
Zugfestigkeit |
480 N/mm² |
Für Wechselbiegebelastung |
Optimal |
Lötbarkeit |
Sehr gut |
Temperatur-Bereich |
|
Bandierung
Bandierungen werden je nach Einsatzzweck eines Kabels aus den unterschiedlichsten Materialien gefertigt. Sie erfüllen im Kabelverbund mehrere zentrale Aufgaben:
Sie kennzeichnen einzelne Adern, Adergruppen oder Verseilelemente mittels farbiger Bebänderungen.
Insbesondere bei flexiblen Kabeln ist es sehr wichtig, dass die einzelnen Aufbauelemente im Inneren des Kabels keine hohe Reibung aufweisen und nicht aneinanderkleben. Als „Gleitschicht" zwischen einzelnen Kabelelementen verhindern Bandierungen somit den „inneren Aderbruch". Bandierungen dienen auch dem Schutz, zum Beispiel dem Flammschutz oder dem Schutz vor Wasser.
Bei HRADIL werden folgende Materialien zur Bandierung eingesetzt:
- PTFE Folie
- Vliesstoffe
- Polyestergitterband zur Bandierung von Mehrleiterkabeln und zur Erhöhung der dynamischen Kurzschlussfähigkeit
- Quarz- und Silikaglasbandierungen für den Flamm- und Hitzeschutz in Elektrokabeln bis 1100Cº
Bedeckungsgrad
Der Bedeckungsgrad gibt die optische Dichte einer Abschirmung wieder. Bei Geflechtschirmen beträgt die Bedeckung idealerweise 85 bis 90 Prozent.
100 Prozent sind technisch nicht möglich, da das Geflecht Lücken aufweisen muss, um beweglich zu bleiben. Um eine 100-prozentige Bedeckung zu erreichen, muss zum Beispiel eine metallbeschichtete Folie verarbeitet werden.
Biegebelastung
Unter der Biegebelastung (oder auch Biegewechselbelastung) eines Kabels versteht man eine Dehnung der Außenseite und Stauchung der Innenseite. Durch spezielle Konstruktionsvorgaben und besonderen Materialieneinsatz lassen sich HRADIL Spezialkabel auf extrem viele Biegezyklen auslegen.
Siehe auch Biegewechselverhalten | Biegewechselzyklen
Biegewechselverhalten
Das Biegewechselverhalten beschreibt die Haltbarkeit eines Kabels bei permanenter Biegung in wechselnde Richtungen. Die S-förmige Umlenkung eines Kabels zum Beispiel beschreibt auch eine Art der Wechselbiegung.
Siehe auch Biegewechselbelastung | Biegewechselzyklen
Biegewechselzyklen
Moderne Fertigungsautomaten, Robotertechnik und Transportsysteme setzen heute Kabel voraus, die enorm hohen mechanischen Belastungen standhalten. Zum Beispiel für Automaten mit Handhabungssystemen, die sowohl Streck- als auch Drehbewegungen kombinieren. Dabei werden die Kabel enormer Wechselbiegebeanspruchung bei gleichzeitig kleinen Biegeradien ausgesetzt. Insbesondere die Wahl der richtigen Materialien, wie zum Beispiel Alloy-Litzen ist hier sehr wichtig um die lange Lebensdauer eines Kabels gewährleisten zu können.
Siehe auch Biegewechselbelastung | Biegewechselverhalten
Block - Copolymere
Block-Copolymere sind aneinander gereihte Molekülketten, die im Wechsel aus harten und weichen Bausteinen aufgebaut sind.
Block-Polymere
Block-Polymere werden durch Vermischen von Polymerblends sowie thermoplastischen Kunststoffen und anschließender Vulkanisierung gewonnen.
Bündellitzen
Bündellitzen werden auch Würgelitzen genannt. Die einzelnen Drähte, aus denen sich eine Litze zusammensetzt, werden in einem Arbeitsgang miteinander verwürgt. Siehe auch konzentrische Litzen.
Bündelverseilung
Besonders im Sonderkabelbau kommt die Bündelverseilung zum Tragen. Denn bei hohen mechanischen Beanspruchungen (Torsionsbelastungen) ist sie der Lagenverseilung deutlich überlegen. Hintergrund ist die Tatsache, dass bei der Lagenverseilung die einzelnen Verseilelemente von innen nach außen stetig größer werden. Bei starken mechanischen Belastungen können folglich die innen gelegenen Verseilelemente mitunter reißen.
Die Bündelverseilung bündelt darum jeweils drei bis fünf Verseilelemente, bevor dieses Bündel dann weiter verseilt wird.
CE-Kennzeichnung
CERAMOFLEX®
CERAMOFLEX® ist der eingetragene Handelsname der Firma Hradil für spezielle Kabel, die durch ihren hohen Gehalt an keramischen Zusätzen die hohen thermischen Anforderungen der Prüfung Isolationserhalt FE180 erfüllen (180 Minuten bei 750 Grad Celsius ohne Kurzschluss). Trotz ihres Durchhaltevermögens sind diese Leitungen robust und extrem flexibel.
Chemische Belastungen
Um die chemischen Anforderungen in den Griff zu bekommen, werden HRADIL Spezialkabel insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Isolation konstruiert. Überlegungen aus der HRADIL Materialforschung fließen hier ein. Wichtig sind insbesondere:
- Wasserdichtigkeit
- UV-, Öl- und Säurebeständigkeit
EEx-Zulassung – IEC 60079(Explosionsschutz)
Elastomere
Zu den bekannten Vertretern der Elastomere gehört der Natur - Kautschuk, der in der Kabelindustrie jedoch so gut wie keine Rolle mehr spielt. Elastomere sind grundsätzlich vernetzt - bei Gummi spricht man in diesem Falle auch von Vulkanisation. Allen Elastomeren werden weitere Zusatzstoffe beigemischt, um spezifische Anforderungen erfüllen zu können.
Statt Natur - Kautschuk werden in der Kabelindustrie in erster Linie synthetische Kautschuke (oft auf der Basis von Ethylen und Propylen) eingesetzt:
- EPM (Ethylen - Propylen - Kautschuk)
- EPDM (Ethylen - Propylen - Terpolymer - Kautschuk)
- NBR (Nitril - Butadien - Kautschuk)
- CR (Polychloropren)
- CM (Chloriertes Polyethylen)
- CSM (Chlorsulfoniertes Polyethylen)
- EVA (Ethylen Vinylacetat)
- SiR (Silikonkautschuk)
Synthetische Kautschuke wie EPM und EPDM bieten aufgrund ihrer sehr breit angelegten Eigenschaften sehr weite Anwendungsfelder insbesondere bei flexiblen Leitungen. So zeichnen sie sich durch eine gute bis sehr gute Kälteresistenz aus und sind einsatzfähig bis zu einer Betriebstemperatur von 90°C. NBR ist z.B. ein guter Mantelwerkstoff wenn Ölbeständigkeit gefordert ist.
Es dominieren heute im Kabelbau vor allem CR, CSM und CM (Leitungen für Bergbau und Schiffskabel). Der Vorteil dieser Elastomere liegt in ihrer Witterungs- und Chemikalienbeständigkeit, ihrer Widerstandsfähigkeit gegen Kälte, Wärme und Flammen- Einwirkung sowie ihrer guten Abrieb- und Reißfestigkeit. EVA lässt darüber hinaus Temperaturen von bis zu 110°C zu. Das breiteste Temperaturspektrum toleriert jedoch der Silikonkautschuk: von -60 bis +180°C, somit wird dieser in der Sonderkabelkonstruktion entsprechend oft verwendet.
EMV-Sicherheit
Hintergrund: Beim Nebeneinander von Versorgungsleitungen, Sensor- und Steuerungskabeln in engen Kabelschlepps (Energiekette) oder dichten Kabelpaketen treten elektromagnetische Felder auf, wie sie in der Automation und dem Maschinenbau typisch sind. Dies kann mitunter zu einer empfindlichen Störung von Signalen oder zu nicht erwünschten Signale führen. Auch Baugruppen und Hybridleitungen bereiten Technikern in dieser Hinsicht einiges KopfzerbrechenElektromagnetische Verträglichkeit (EMV) ist die Eigenschaft eines Kabels, keine elektromagnetischen Störungen zu verursachen bzw. nicht von elektromagnetischen Feldern beeinträchtigt zu werden. Hintergrund: Beim Nebeneinander von Versorgungsleitungen, Sensor- und Steuerungskabeln in engen Kabelschlepps (Energiekette) oder dichten Kabelpaketen treten elektromagnetische Felder auf, wie sie in der Automation und dem Maschinenbau typisch sind. Dies kann mitunter zu einer empfindlichen Störung von Signalen oder zu nicht erwünschten Signale führen. Auch Baugruppen und Hybridleitungen bereiten Technikern in dieser Hinsicht einiges Kopfzerbrechen
Fachung
Fibre-To-The-Home
Flechtschirm (C-Schirm)
Der Flechtschirm (Kupfer- und Stahldrahtgeflecht) kommt in der Kabelkonstruktion, als Geflecht aus mehreren nebeneinander liegenden Einzeldrähten (gefachtes Drahtbündel), am häufigsten zum Einsatz. Das Geflecht bildet dabei ein Netz über dem zu schirmenden Körper und kann einen Bedeckungsgrad von bis zu 85% erreichen.
Nachteilig ist der hohe innere Reibungswiderstand, der an den Flechtpunktkreuzen entsteht. Ein Kabel mit Flechtschirm, welches einer hohen Anzahl von Biegewechselzyklen ausgesetzt ist, hat somit in der Regel eine kürzere Lebensdauer.
Das Kupferdrahtgeflecht zeigt sehr gute Abschirmwirkung gegenüber elektromagnetischen Feldern bei tiefen und hohen Frequenzen bis in den höheren MHz Bereich. Die beste Abschirmwirkung wird bei einer optischen Bedeckung von 80 bis 85% erreicht.
Das Stahldrahtgeflecht erzielt gute Abschirmwirkungen gegen elektrische Felder sowie gegen magnetische Felder bei tiefen und mittleren Frequenzen.
Fluorpolymere
Thermoplastische Fluorpolymere verfügen über hervorragende chemische und thermische Eigenschaften, bei gleichzeitig sehr guten Isolierwerten. Nachteilig ist jedoch der vergleichsweise sehr hohe Preis und die beträchtlichen Verarbeitungskosten. Man unterscheidet die folgenden Fluorpolymere:
- PTFE (Polytetrafluorethylen) – Angesichts seiner guten elektrischen, thermischen und mechanischen Eigenschaften bei sehr dünnen Wandstärken wird PTFE insbesondere im Flugzeugbau und der Raketentechnik verwendet.
- PVDF (Polyvinylidenfluorid) – Besitzt von allen Fluorpolymeren das beste Preis-Leistungsverhältnis.
- ETFE (Ethylen - Tetrafluorethylen) – Die Einsatztemperaturen sind gegenüber PVDF weiter verbessert und liegen zwischen -65° C und +180° C.
- FEP (Tetrafluorethylen - Hexafluorpropylen) bietet von allen Fluorpolymeren in seiner Gesamtheit die besten Eigenschaften jedoch bei gleichzeitig dem höchsten Preis.
- PFA (Tetrafluorethylen - Perfluorpropylvinylether) ist aufgrund seiner spezifischen Eigenschaften robuster einsetzbar als FEP. Die Temperaturtoleranz liegt zwischen -200° C und +250° C.
Folienschirm (Statischer Schirm)
Folienschirme (Alukaschierte Polyesterfolie) besitzen anders als der Seil- oder Flechtschirm auch Schirmungseigenschaften im Hochfrequenz Bereich. Zudem eignen sie sich besonders, wenn es wenig „konstruktiven Platz" für einen wesentlich größeren Seil- oder Flechtschirm gibt. Zu beachten ist jedoch, dass sich der Folienschirm in flexiblen Kabeln verschieben kann.
Je nach Wahl des Materials und dessen Stärke ergibt sich mit Folienschirmen die höchste Effizienz gegen elektrische und magnetische Felder. Dabei eignen sich Alu- und Kupferfolien gegen elektrische Felder sowie Eisen-Folien gegen magnetische Felder. Bei Mehrfachlagen mit verschiedenen Materialien ergeben sich gute Abschirmwirkungen gegen tiefe als auch gegen sehr hohe Frequenzen.
Geflechte / Stützgeflechte
Stützgeflechte dienen in erster Linie dazu, die am Kabel anliegenden Zugkräfte zu kompensieren. Sie schützen Adern, alle Verseilelemente und den Kabelmantel im Sinne einer Zugentlastung vor den mitunter sehr hohen mechanischen Belastungen.
Bei HRADIL Spezialkabel werden diese Zugentlastungselemente als Geflecht in den Außenmantel eingeschweißt, als „Seele" in der Mitte des Kabels oder außerhalb des zentralen Kabelaufbaus geführt.
Für die Sonderkabelkonstruktion werden als Stützgeflechte folgende Werkstoffe verwendet:
- Kevlar
- Aramid
- Reyon (synthetisch hergestellte Viskosefaser aus natürlichem Grundstoff)
- Metallstützgeflechte aus V2A
Hafenmobilkrane
Härte Shore A oder D
Das Härteprüfverfahren nach Shore ist eine Eindringhärteprüfung und ergibt einen nach Albert Shore benannten, besonders in der Kunststoffprüfung weit verbreiteten Werkstoffkennwert.
Bei der Prüfung nach Shore wird der Widerstand gegen das Eindringen eines federbelasteten Prüfstiftes in den Prüfkörper gemessen.
Die Härtewerte nach Shore sind dimensionslos und liegen im Bereich von 0 bis 100. Je weicher das Material ist, desto tiefer dringt der Prüfstift in das Material ein. Die Methoden Shore A und Shore D unterscheiden sich durch die Form der Prüfspitze und durch die wirkende Federkraft, mit der die Spitze auf das Material gedrückt wird.
Hitzebeständige, flammwidrige und kältebeständige Kabel
Extreme thermische Beanspruchungen wie Hitze bis +250 Cº und enorme Kälte bis minus -200 Cº lassen sich in der Kabelkonstruktion mit den entsprechenden Materialen in den Griff bekommen.
PUR als Außenmantel zum Beispiel eignet sich insbesondere bei tiefen und hohen Temperaturen. Bei extrem hohen Temperaturen bis 500C° kommen Leiter aus Reinnickel zum Einsatz. Quarz- und Silikaglasbandierungen eignen sich als Bandierung für den Flamm- und Hitzeschutz in Elektrokabeln bis 1100Cº
Eine extrem hitzebeständige Leitung ist die Hradil CERAMOFLEX® Leitung.
Hybridkabel
Isolation (Aderisolation / Mantelisolation)
Die Frage nach den Isolations- und Mantelmaterialien wird im wesentlichen von den Kriterien Betriebssicherheit, Betriebslebensdauer und der Umweltverträglichkeit bestimmt. Aber natürlich spielt auch der Kostenaspekt eine wesentliche Rolle. Hier sollten neben den Beschaffungskosten auch der Materialverbrauch und die Verarbeitungskosten der Materialien bedacht werden.
Bei HRADIL Spezialkabel wird auf alle am Markt verfügbaren Materialien zurückgegriffen. Je nach Anwendung ergeben sich dabei völlig unterschiedliche Materialkombinationen.
Der klassische Isolierstoff, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert besonders eingesetzt wurde, ist das geschichtete Dielektrikum aus lagenweise gewickeltem und getränktem Papier. Angesichts seiner guten dielektrischen Eigenschaften ist diese Form der Isolierung noch heute bei Hochspannungskabeln, wenn auch in geringem Umfang, noch anzutreffen.
Als moderne Isolations- und Mantelmaterialien kommen heute im Kabelbau in erster Linie folgende Materialien zum Einsatz:
Thermoplastische Kunststoffe
Vernetzte Thermoplaste
Elastomere
Thermoplastische Elastomere TPE
Kabelkonstruktion
Kabel und Leitungen gibt es heute für unzählige Anwendungen. Dabei zeigt sich immer wieder, dass Standardkabel nur für einen vorab definierten Aufgabenbereich konzipiert sind, der kaum Toleranzen zulässt.
Doch die moderne Industriewelt verändert sich rasend schnell. Immer leistungsfähigere und komplexere Fertigungsautomaten, Roboter und Transportsysteme kommen zum Einsatz. Gleichzeitig wachsen im selben Maße die Anforderungen, die an die Komponenten und Kabel gestellt werden, so dass der Bedarf an Sonderkabeln / Spezialkabeln stetig wächst:
- Resistenz gegenüber aggressiven Umweltbedingungen u.a.: Hitze, Kälte, Feuchtigkeit, Funkenflug und Chemikalien
- Hohe Lebensdauer bei extrem vielen Biegewechselzyklen (Millionen!)
- Trommelbarkeit
- Hoher Schutz gegenüber elektromagnetischen Einstrahlungen (EMV Sicherheit)
- Verbesserte Eigenschaften angesichts des verstärkten Einsatzes von Mikroprozessoren und Subminiatur – Bauelementen
- Explosionsschutz
Kabeltypen
Der Bedarf für Sonderkabel wächst stetig. Bei HRADIL Spezialkabel sind wir darauf vorbereitet. Insbesondere unsere Forschung in Sachen Materialien für Leiter und Isolation ermöglicht individuelle Hradil Sonderkabel-Lösungen wie zum Beispiel:
- Steuerleitungen
- Schleppkettenleitungen
- Resolverleitungen
- Hybridkabel
- Hybridkabel mit Lichtwellenleiter
- Kombikabel mit integrierten Hydraulik und Pneumatikdruck-Schläuchen
- Kanal-TV-Kabel
- Armierte Leitungen
- Offshore Kabel und Schiffskabel
- Kabel für den Ex-Bereich
- Krankabel
- Kabel für Kran/ Kräne & Hafenmobilkräne
- Koaxialkabel
- Tieftemperatur Kabel
- Hochtemperaturleitung (CERAMOFLEX®)
- Trommelbare leitungen
- Hitzebeständige leitung
- CAN-Bus-Kabel
- Schleppkettenkabel
Kanal-TV-Kabel
Kanal-TV-Kabel sind Kabel und Leitungen für den Betrieb an Kanalkamera-, Kanalroboter und Kanalsanierungssystemen. Kanal-TV-Kabel beinhalten üblicherweise einen Koax zur Übertragung der Videosignale als Kamerakabel sowie mehrere stromführende Adern zur Steuerung und Beleuchtung der meist selbstfahrenden Kamerasysteme.
Hradil Spezialkabel bietet über die Plattform www.kanalkabel.de eine Vielzahl kompatibler Ersatzkabel für die meisten Kanalkamera-, Kanalroboter und Kanalsanierungssysteme an.
KEVLAR-Fasern
Kevlar ist einer der bekanntesten Handelsnamen für Aramidfasern, die zu den Flüssigkristallpolymeren zählen. Kevlar-Fasern wurden 1965 bei DuPont entwickelt und werden unter dem Markennamen Kevlar™ vertrieben.
Kevlar ist sehr abrieb- und reißfest. Es wird immer dann eingesetzt, wenn extreme mechanische Beanspruchungen entstehen. Kunststofffasern wie Kevlar haben zudem den Vorteil, dass sie neben ihrer hohen Zugfestigkeit ein wesentlich geringeres Gewicht haben, als ein Stützgeflecht aus Metall.
Siehe auch: Stützgeflechte aus Kevlar
Koaxialkabel
Koaxialkabel eignen sich für die Übertragung hochfrequenter Signale. Kanal-TV-Kabel beinhalten üblicherweise einen Koax zur Übertragung der Videosignale als Kamerakabel.
Konzentrische Litzen
Kupfer (Kupferleiter)
Kupfer E-Cu58F21 ist ein sehr vielseitiges Leitermaterial. Aufgrund seiner sehr guten elektrischen Leitfähigkeit und seiner hervorragenden Warm- und Kaltverformbarkeit, wird in der Kabeltechnik überwiegend Elektrolytkupfer eingesetzt. Kupfer wird je nach Verarbeitung und Einsatz, mit unterschiedlichen Oberflächen gefertigt.
Eigenschaft |
Kupfer |
Elektrische Leitfähigkeit |
Ausgezeichnet |
Zugfestigkeit |
210 N/mm² bei 15-20% Dehnung |
Für Wechselbiegebelastung |
Geeignet |
Lötbarkeit |
Sehr gut |
Temperatur-Bereich |
+ 130 C° + 260 C° |
Lichtwellenleiter (LWL) Aufbau
Lichtwellenleiter bestehen aus einem Kern und einem Mantel, die beide fest miteinander verbunden sind. Der Durchmesser eines Glasfaserkerns ist mit 9 µm rund zehnmal kleiner als ein menschliches Haar. Bei der Herstellung der Faser werden der Kern und der Mantel mit einer Beschichtung, dem Primär Coating (erster Schutzmantel), zum Schutz der Faser versehen. Um die Faser herum befindet sich eine weitere Schutzhülle, das Sekundär Coating. Diese Schutzhülle besteht aus einem oder mehreren identischen oder unterschiedlichen, festen Kunststoffen.
Siehe Lichtwellenleiter Übertragungsverlust
Siehe Lichtwellenleiter Begriff
Siehe Fibre-To-The-Home
Lichtwellenleiter (LWL) Begriff
Der Begriff Lichtwellenleiter (LWL) ist gemäß der DIN 47002 und VDE 0888 national genormt und besagt, dass es sich um einen Leiter handelt, in dem moduliertes Licht übertragen wird. Das Licht breitet sich im Lichtwellenleiter dabei mit 299.792,458 km/s aus. International sind Lichtwellenleiter bzw. Glasfaserkabel nach ITU-T G.651 bis G.657, ISO/IEC 11801 und 24702 und IEC 60793 genormt.
Siehe Lichtwellenleiter Aufbau
Siehe Lichtwellenleiter Übertragungsverlust
Siehe Fibre-To-The-Home
Lichtwellenleiter (LWL) Übertragungsverlust
Übertragungsverluste bei Lichtwellenleitern sind minimal. Nur die Mikrostruktur des hochreinen Glases stört die Lichtwelle und ist damit für die Dämpfung verantwortlich. Die Dämpfung wird durch Faktoren wie Entfernung und Wellenlänge, Absorptions-, Streuungs- und Strahlungsverluste sowie Verbindungselemente und Spleiße hervorgerufen.
Siehe Lichtwellenleiter Aufbau
Siehe Lichtwellenleiter Begriff
Siehe Fibre-To-The-Home
Litzen
Der Verwendungszweck eines Kabels hat ganz entscheidenden Einfluss auf die Auswahl des Leiteraufbaus. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen Massivleitern oder Litzenleitern. Für die Sonderkabelkonstruktion werden in erster Linie Litzenleiter, entweder als Bündellitze oder als konzentrische Litze eingesetzt. Bei HRADIL Spezialkabel reichen die Litzenquerschnitte - je nach Aufbau der Leitung - von 0.08mm² bis zu 300mm².
Die rasche Entwicklung erfordert heute in der Sonderkabelfertigung Leitermaterialien mit großer Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit. Bei HRADIL Spezialkabel werden folgende Litzenmaterialien als stromleitende Materialien eingesetzt:
Kupfer
Reinnickel
Alloy
Je nach Einsatz können die Litzen auch versilbert/ vernickelt eingesetzt werden.
Massivleiter
Werden nur eingesetzt, wenn Kabel fest verlegt sind und damit keine mechanischen Belastungen, wie Biegewechselzyklen zu erwarten sind.
Mechanische Belastungen
Insbesondere in der Industrie hat man es mit bewegten Elementen zu tun, wie zum Beispiel in der Automation und Robotertechnik. Hier benötigt man Leitungen und Kabel, die gegen eine breite Anzahl von "mechanischen Stressfaktoren" gewappnet sind.
In der Spezialkabelkonstruktion bei HRADIL werden alle Kabel und Leitungen im Bezug auf ihre mechanische Belastbarkeit eingehend geprüft. Die wesentlichen Konstruktionsprinzipien resultieren u.a. aus der richtigen Wahl von:
Normen
Stand: 12.03.2017
IEC 60332-1-2
Die Norm IEC 60332-1-2 der „International Electrotechnical Commission“ beschreibt die Prüfverfahren für Kabel, isolierte Leitungen und Glasfaserkabeln im Brandfall. In den Teilen 1 bis 2 wird insbesondere die vertikale Flammenausbreitung an einer Ader oder einer isolierten Leitung geprüft. Zum Einsatz kommt hierzu ein Kabel - Prüfverfahren mit 1-kW-Flamme und einem Gas/Luft-Gemisch.
IEC 60332-2-2
Die Norm IEC 60332-2-2 der „International Electrotechnical Commission“ beschreibt die Prüfverfahren für Kabel, isolierte Leitungen und Glasfaserkabeln im Brandfall. Im Teil 2-2 der Norm wird insbesondere die vertikale Flammenausbreitung an einer kleinen Ader oder einer kleinen isolierten Leitung geprüft. Zum Einsatz kommt hierzu ein kleines Kabel - Prüfverfahren mit leuchtender Flamme.
IEC 60332-3-21
Die Norm IEC 60332-2-21 der „International Electrotechnical Commission“ beschreibt die Prüfverfahren für Kabel und isolierte Leitungen im Brandfall. Im Teil 3-21 wird insbesondere die Prüfung der vertikalen Flammenausbreitung von vertikal angeordneten Bündeln von Kabeln und isolierten Leitungen gemäß A F/R (IEC 60332-3-21) geprüft.
IEC 60332-3-22
Die Norm IEC 60332-2-22 der „International Electrotechnical Commission“ beschreibt die Prüfverfahren für Kabel und isolierte Leitungen im Brandfall. Im Teil 3-22 werden insbesondere die
Prüfungen der vertikalen Flammenausbreitung von vertikal angeordneten Bündeln von Kabeln und isolierten Leitungen nach Prüfart A beschrieben.
IEC 60332-3-24
Die Norm IEC 60332-2-24 der „International Electrotechnical Commission“ beschreibt die Prüfverfahren für Kabel und isolierte Leitungen im Brandfall. Im Teil 3-24 werden insbesondere die
Prüfungen der vertikalen Flammenausbreitung von vertikal angeordneten Bündeln von Kabeln und isolierten Leitungen nach Prüfart C beschrieben.
DIN EN 60332-3-25
Die Norm IEC 60332-2-25 der „International Electrotechnical Commission“ beschreibt die Prüfverfahren für Kabel und isolierte Leitungen im Brandfall. Im Teil 3-23 werden insbesondere die
Prüfungen der vertikalen Flammenausbreitung von vertikal angeordneten Bündeln von Kabeln und isolierten Leitungen nach Prüfart C beschrieben.
IEC 60331-21
Die Norm IEC 60332-21 der „International Electrotechnical Commission“ beschreibt die Verfahren für die Prüfung elektrischer Kabel mit einer Nennspannung bis einschließlich 0,6 / 1,0 kV unter Flammeneinwirkung hinsichtlich Funktionserhalt.
IEC 60079-14
In der Norm IEC 6079-14 der „International Electrotechnical Commission“ werden die spezifischen Anforderungen für die Projektierung, die Auswahl und die Errichtung von elektrischen Anlagen in explosionsfähigen Atmosphären beschrieben.
IEC 61034-2
In der Norm IEC 61034-2 der „International Electrotechnical Commission“ werden die allgemeinen Prüfverfahren für das Verhalten von Kabeln und isolierten Leitungen im Brandfall beschrieben. Insbesondere die Messung der Rauchdichte von Kabeln und isolierten Leitungen beim Brennen unter definierten Bedingungen wird beschrieben.
IEC 60754-1
Die Norm IEC 60754-1 der „International Electrotechnical Commission“ thematisiert die Prüfung der bei der Verbrennung der Werkstoffe von Kabeln und isolierten Leitungen entstehenden Gase. Besonderes Augenmerk gilt hier der Bestimmung des Gehaltes an Halogenwasserstoffsäure.
IEC 60811
Die Normen aus der Serie DIN EN 60811 (VDE 0473-811) definieren die Prüfverfahren, welche für die nichtmetallenen Baustoffe von Kabel- und Leitungen, wie z.B. für Isolierungen, Ummantelungen, Bandierungen und Füller verwendet werden.
FE 180
FE steht als Abkürzung für die Flamm- oder Feuer-Einwirkung. 180 beschreibt in Minuten den Zeitraum des minimalen Isolationserhalts von 180 Minuten.
DIN EN 50289-4-17
In der Norm DIN EN 50289-4-17 sind die Prüfverfahren zur Beurteilung der UV-Beständigkeit elektrischer und optischer Kabelmäntel hinterlegt und beschrieben.
DIN EN 50363-10-2
Gemäß der Norm DIN EN 50363-10-2 wird die Ölbeständigkeit von Isolier-, Mantel- und Umhüllungswerkstoffe für Niederspannungskabel und -leitungen beschrieben. Im Teil 10-2 werden diverse Mantelmischungen wie z.B. thermoplastisches Polyurethan unter die Lupe genommen.
DIN 53505
Gemäß der DIN 53505 wird die Härte eines Kabelmantels aus Kautschuk bzw. Elastomeren geprüft. Zur Prüfung wird ein Stahlstift verwendet, der entweder die Geometrie eines Kegelstumpfes (Shore A) oder einer Nadelspitze (Shore D) hat.
CSA C22.2 No. 0.3 => Cold bend -40°C / Cold impact -35°C
Die Norm C22 No. 0.3 beschreibt die Prüfverfahren der Canadian Standards Association für elektrische Leiter und Kabel hinsichtlich ihrer Kältebeständigkeit, z.B. in Bezug auf das Biegeverhalten.
ISO 527-1
Der Teil 1 der ISO 527 (International Organization for Standardization) definiert die Bedingungen unter denen die Zugeigenschaften insbesondere das Zugverformungsverhalten von Kunststoffen und Kunststoff-Verbünden bestimmt werden sollen.
SAE J1939-14/-15, SAE J1128
Das Netzwerkprotokoll SAE J1939 der internationalen Society of Automotive Engineers definiert und beschreibt die Übermittlung von Highspeed-Daten auf dem CAN-Bus. In erster Linie wird das Protokoll bei schweren Fahrzeugen sowohl für Straßen- als auch Offroad-Betrieb (Baumaschinen) verwendet. Unter anderem für die Übermittlung von Diagnosedaten (z.B. Motordrehzahl, Öl- und Wassertemperatur) sowie Steuerungsinformationen.
DIN EN 50396
DIN EN 50396 enthält die nicht-elektrischen Prüfverfahren, die für harmonisierte Niederspannungskabel und -leitungen verwendet werden.
DIN EN ISO 4892-2
Im Teil 2 der Norm ISO 4892 werden die Prüfverfahren beschrieben, welche die Witterung (UV-Licht, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und/oder Benässung) im Freien oder hinter Glas simulieren.
DIN EN 50288-2-1
Die DIN EN 50288-2-1 beschreibt die Rahmenspezifikation für geschirmte Kabel bis 100 MHz - Kabel für den Horizontal- und Steigbereich. Das Augenmerk richtet sich hier auf mehradrige metallische Daten- und Kontrollkabel für analoge und digitale Übertragung.
DIN EN 50290-2-23
Die Norm DIN EN 50290-2-23 beschreibt die Regeln für die Entwicklung und Konstruktion von vielpaarigen Leitungen in Telekommunikationsnetzwerken. Hierbei insbesondere Leitungen für den Außenbereich mit Polyethylen-Isoliermischungen.
PA (Polyamid)
Paarverseilung
PE (Polyethylen)
PE ist als Thermoplast auf Grund seiner sehr guten dielektrischen Eigenschaften im Bereich der Nachrichtenkabel als Isolierung dominierend. PE ist halogenfrei, besitzt gute mechanische Eigenschaften, hat jedoch den Nachteil der leichten Brennbarkeit.
Peroxide
Polyblends
PP (Polypropylen)
PTFE-Folie
Die PTFE-Folie wird aus Polytetrafluorethylen im Schälverfahren hergestellt. Sie dient z.B. bei einem trommelbaren Kabelaufbau häufig als Gleitfolie zwischen verschiedenen Elementen im Kabel. PTFE ist thermisch extrem belastbar.
PUR
PUR ist eine gängige Abkürzung für Polyurethan, ein mechanisch sehr leistungsfähiger Kunststoff, der aufgrund seiner hervorragenden Verschleiss- und Kerbfestigkeit vorwiegend für Kabelmäntel eingesetzt wird. PUR gibt es in verschiedenen Härtegraden - je nach Anspruch an die Flexibilität und anderer Eigenschaften.
PVC (Polyvinylchlorid)
PVC ist der allseits bekannte „Massenkunststoff". PVC hat bei Kabeln eine große Bedeutung als Mantel- und Isolierwerkstoff. Für die Verwendung im Kabelbau wird das herkömmliche Hart - PVC durch Weichmacher, Stabilisatoren, Füllstoffe und Additive (Gleitmittel, Farbpigmente, Wachse, Mattierungsmittel) zum PVC-P modifiziert.
Bei HRADIL Spezialkabel werden mehr als 50 unterschiedliche Rezepturen für PVC-P Mischungen geführt. Je nach Kabelanwendung werden ungleich viele Weichmacher beigegeben und damit unterschiedliche Härtegrade (Härte Shore A) des PVC-P gewonnen. Nachteil des PVC ist jedoch sein hoher dielektrischer Verlustfaktor sowie seine starke Rauchentwicklung (korrosive Gase) im Brandfall, daher wird dieser Kunststoff bei Hradil Spezialkabeln nur in wenigen Ausnahmefällen eingesetzt.
Reinnickel
Reinnickel ist ein sehr hitzeresistentes Leitermaterial. Bei extrem hohen Temperaturen bis 500C° kommen Leiter aus Reinnickel zum Einsatz. Der hohen Temperaturresistenz steht jedoch eine mittelmäßige elektrische Leitfähigkeit gegenüber.
Eigenschaft |
Reinnickel |
Elektrische Leitfähigkeit |
Mittelmäßig: Ca. 20% von Kupfer |
Zugfestigkeit |
450 N/mm²: bei 15-20% Dehnung |
Für Wechselbiegebelastung |
Nicht geeignet |
Lötbarkeit |
Möglich |
Temperatur-Bereich |
+ 500 C° |
Schirmungen / Kabelschirm
Schirmungen spielen in der Kabelkonstruktion eine entscheidende Rolle. Zum einen verhindern sie die Einstrahlung von elektrischen und elektromagnetischen Feldern in den Kabelaufbau. Andererseits vermeiden sie die Abstrahlung von elektrischen und elektromagnetischen Feldern durch das Kabel selbst nach außen. Das Thema Schirmungen ist insbesondere bei hohen Ansprüchen an die EMV-Sicherheit entscheidend.
Bei HRADIL Spezialkabel kommen u.a. folgende Schirmungen zum Einsatz, die für besonders hochwertige Anwendungen zusätzlich kombiniert werden können:
Schlaglänge
Die Schlaglänge beschreibt die Ganghöhe der schraubenförmig um den Kern verseilten Elemente des Kabels. Sie gibt also die in axialer Richtung des Kabels gemessene Distanz an, bis ein Verseilelement (zum Beispiel eine Ader) einmal komplett (360 Grad) um den Kern gelegt ist.
Schlagrichtung
Kabel können nach rechts oder links verseilt („geschlagen“) sein. Ein Kabel gilt als rechts geschlagen, wenn die Einzeladern (sich vom Betrachter entfernend) im Uhrzeigersinn um den Kern gedreht sind. Die rechtsgeschlagene Verseilung nennt man Z-Drall, die linksgängige Verseilung S-Drall.
Seilschirm (D-Schirm)
Die Kupferumlegung hat, anders als das Geflecht, keine sich kreuzenden Drahtelemente. Dadurch zeichnet sich die Kupferumlegung durch eine hohe Flexibilität und einen hohen Bedeckungsgrad von bis zu 95% aus. Als doppelter Seilschirm mit einer gegenläufigen Verseilrichtung kann der Nachteil eines sich öffnenden Schirmes bei hohen Biegebeanspruchungen ausgeglichen werden.
Die Kupferdrahtumlegung zeigt sehr gute Abschirmwirkung gegen elektrische Felder tiefer und mittlerer Frequenzen bis in den unteren MHz Bereich. Bei einlagiger Umlegung lassen sich gute, bei mehrlagigen, gekreuzten Umlegungen sehr gute Abschirmwirkung erzielen.
Selbstlöschende Materialien
Der Forderung nach selbstlöschenden Kabeln mit feuerhemmenden Eigenschaften wird man in der Regel durch Beimischung von chlor- fluor- oder bromhaltigen Flammschutzmitteln gerecht.
Es wird unter dem Aspekt der Umweltverträglichkeit eine geringe Toxizität bzw. Dichte der Rauchgase gefordert was nur über halogenfreie Kabel zu erreichen ist.
Silanvernetzung
Die Silanvernetzung ist ein zweistufiger, nasschemischer Prozess, bei dem vorwiegend Polyethylen vernetzt wird. Ihre Vorteile gegenüber der Strahlenvernetzung sind die homogenere Verteilung der Vernetzungsstellen in Folge der Schmelzedispergierung der Silanmoleküle, sowie die geringeren Investitions- und Energiekosten, beispielsweise durch Wegfall der Strahlenschutzvorkehrungen. Überzeugend an der Silanvernetzung sind aber auch die erhöhte Alterungsbeständigkeit und die verbesserten mechanischen Eigenschaften.
Sonderkabel / Spezialkabel
Hradil Spezialkabel realisiert das Sonderkabel nach Maß für jeden erdenklichen Einsatz. Neben jahrzehntelanger Erfahrung und viel "konstruktiver Phantasie" berücksichtigen wir dabei unter anderem die folgenden Parameter für :
Litzen
Kabeltypen
Schirmungen
Bandierungen
Stützgeflechte
Verseiltechniken
Isolations- und Mantelmaterialien
Aufdruck und Materialfarben
Standardkabel / Standardleitung
Standardkabel (wie das klassische 220 Volt Stromkabel) sind Kabel, für die in der Regel bereits ausdrückliche Normen vorliegen. Sonderkabel werden hingegen für einen bestimmten Zweck bzw. für eine bestimmte, spezielle Anwendung konstruiert.
Strahlenvernetzung
Die Strahlenvernetzung ist eine physikalische Vernetzung mit Elektronenstrahlen (Gammastrahlen). Die Vernetzung mittels Elektronenstrahlen und insbesondere Gammastrahlen verlangt ein aufwändiges Anlagenkonzept zur Erzeugung hochenergetischer Strahlung.
Stromleitende Materialien
Die elektrische Leitfähigkeit ist die wichtigste Eigenschaft eines stromleitenden Materials (Litzenaufbau) in der Elektrotechnik und Elektronik. Hier ein Vergleich technisch reiner Metalle:
Metall |
Relative elektrische Leitfähigkeit
|
Relative Wärmeleitfähigkeit |
Dichte |
Silber |
106 |
108 |
10,5 |
Kupfer |
100 |
100 |
8,9 |
Gold |
72 |
76 |
19,3 |
Aluminium |
62 |
56 |
2,7 |
Magnesium |
39 |
108 |
1,7 |
Zink |
29 |
29 |
7,1 |
Nickel |
25 |
15 |
8,9 |
Cadmium |
23 |
23 |
8,7 |
Kobalt |
18 |
17 |
8,9 |
Eisen |
17 |
17 |
7,3 |
Stahl |
13-17 |
13-17 |
7,8 |
Platin |
16 |
18 |
21,5 |
Zinn |
15 |
17 |
7,3 |
Blei |
8 |
9 |
11,3 |
Thermische Belastungen
HRADIL Spezialkabel werden je nach thermischen Anforderungen optimiert. Eine wesentliche konstruktive Rolle spielen hierfür u.a. die Wahl der Litze, der Bandierung und der Isolation.
Thermoplastische Elastomere
Oberbegriff für Thermoplastische Elastomere auf Ethylen-Basis.
Die thermoplastischen Elastomere (TPE) sind aus dem Bemühen entstanden, die guten Gebrauchseigenschaften der Elastomere mit den bequemen Verarbeitungseigenschaften der Thermoplaste zu verknüpfen. Die Kombination dieser zwei Materialien wird durch Synthese so genannter Block - Copolymere, durch Polyblends oder Block - Polymere erzielt. Eine weitere gebräuchliche Bezeichnung für die thermoplastischen Elastomere ist TPR (Thermoplast Rubber).
Zu den bekannten thermoplastischen Elastomeren gehören:
TPE - E (Thermoplastisches Polyester Elastomer)
TPE - A (Thermoplastisches Polyamid Elastomer)
TPE - U (Thermoplastisches Polyuretan Elastomer)
TPE - O und TPE - V (Thermoplastisches Polyolefin Elastomer)
TPE - S (Thermoplastisches Polystyrol Elastomer)
Thermoplastische Kunststoffe
Thermoplastische Kunststoffe werden im Kabelbau am häufigsten eingesetzt. In Frage kommen hierfür:
PVC (Polyvinylchlorid)
PE (Polyethylen)
PP (Polypropylen)
PA (Polyamid)
Fluorpolymere
Torsionsbelastungen
Torsionsbelastungen beanspruchen ein Kabel durch Verdrehung um die eigene Achse. Im Vergleich zur Biegebeanspruchung oder Zugfestigkeit liegen gänzlich andere konstruktive Prinzipien zu Grunde. HRADIL Spezialkabel konstruiert so individuell, dass der zulässige Torsionsbereich bis zu 320º betragen kann.
TPE - A (Thermoplastisches Polyamid Elastomer)
TPE-A verfügt über die gleichen guten mechanischen und chemische Eigenschaften wie TPE - E, hat jedoch zusätzlich ein verbessertes Verhalten gegenüber Säuren und Laugen.
TPE - E (Thermoplastisches Polyester Elastomere)
Thermoplastische Polyester Elastomere (TPE-E) können in unterschiedlichen Materialeinstellungen - weicher oder härter - gefertigt werden. Dabei lassen sich Shorehärten von D 38 bis D 74 - je nach Anteil der Weichmacher zum Beispiel Polyalkalyenetherglykol - einstellen. Die Gebrauchstemperatur von TPE-E liegt zwischen 40C° und 120C°. Besonders das ausgezeichnete Verhalten bei dynamischen Belastungen macht TPE-E zu einem viel genutzten Werkstoff in der Sonderkabelkonstruktion. Insbesondere die hohe Resistenz bei Biegewechselbelastungen und die hohe Schlagfestigkeit sind hervorzuheben. Aber auch die Beständigkeit gegenüber Chemikalien, Ölen und Lösungsmitteln ist ein wesentlicher Punkt.
TPE - O und TPE - V (Thermoplastisches Polyolefin Elastomer)
Die mechanischen Werte bei TPE-O und TPE-V sind breit gestreut und lassen sich individuell einstellen. Zwar sind bei hohen Temperaturen Einbußen zu verzeichnen, für die thermoplastischen Polyolefin Elastomere spricht jedoch ihr ausgezeichnetes elektrisches Verhalten.
TPE - S (Thermoplastisches Polystyrol Elastomer)
Im wesentlichen erzielt TPE-S das gleiche Eigenschaftsbild wie die thermoplastischen Polyolefind Elastomere. Zum Teil jedoch mit besserer Flexibilität bzw. einem besseren Biegewechselverhalten.
TPE - U (Thermoplastisches Polyuretan Elastomer)
Zu den bekannten thermoplastischen Elastomeren gehört das thermoplastische Polyurethan (TPU). Der gebräuchlicher Name lautet PUR für Polyurethan Rubber.
Angesichts seiner leichten Verarbeitung sowie hervorragenden mechanischen und chemischen Eigenschaften wird es bevorzugt für flexible Leitungen eingesetzt.
Trommelbarkeit
Trommelbarkeit stellt eine extrem hohe mechanische Beanspruchung an ein Kabel dar. Durch das Auf- und Abrollen auf der Kabeltrommel entstehen hohe Belastungen im Kabelinneren.
Moderne Verseiltechniken, ein offenes KEVLAR Geflecht zur Zugentlastung, ein robuster Kabelmantel und vieles mehr, machen trommelbare Kabel von Hradil zu Überlebenskünstlern.
Twisted-Pair-Kabel
Umweltverträglichkeit
Die Umweltverträglichkeit von Kabelmaterialien bezieht sich in erster Linie auf Anforderungen wie Halogenfreiheit aber auch zum Verhalten im Brandfall, wie selbstlöschend oder geringe Toxizität bzw. Dichte der Rauchgase.
UV-, Öl- und Säurebeständigkeit
UV-, Öl- und säurebeständige Kabel sind eines der klassischen Felder des Sonderkabelbaus. Neben vielen anderen Werkstoffen kommt hierzu oftmals ein moderner Kunststoff auf Polyesterbasis zum Einsatz. Er zeigt eine außergewöhnlich gute Beständigkeit gegen Öle und Chemikalien.
Vernetzung
Kunststoffe bzw. Polymere werden vernetzt, um ihre physikalischen, chemischen oder mechanischen Eigenschaften, wie beispielsweise Druckbeständigkeit, Ölbeständigkeit, Temperaturbeständigkeit oder Dampfsterilisierbarkeit, zu verbessern.
Verseilung
Das Verseilen der Aufbauelemente wird je nach Einsatzzweck eines Kabels vorgenommen. Dabei kommen in der Kabelproduktion völlig unterschiedliche Verseilmaschinen zum Einsatz. So lassen sich auch Verseilungen realisieren, die ein rückdrehungsfreies Verhalten ermöglichen. Diese Art der Verseilung ist von großer Bedeutung, um eine mechanisch spannungsfreie Aderlage zu gewährleisten.
Man unterscheidet dabei drei Techniken der Verseilungen:
Vlies
Filzähnlicher, dünner Stoff aus Kunstfasern, der in Form von Bändern meist als Trennschicht zwischen verschiedenen Lagen im Kabel eingesetzt wird.
Weichmacher
Als Weichmacher werden Stoffe bezeichnet, die zu harten Thermoplasten gegeben werden um deren Dehnbarkeit, Weichheit und Biegsamkeit für Verarbeitung und Gebrauch zu verbessern. Dabei gehen Weichmacher aber keine chemische Reaktion mit dem Material ein, sondern verändern es nur physikalisch.
Weichmacher
Zugfestigkeit
Um ein hohe Zugfestigkeit eines Kabels gewährleisten zu können, muss der komplette Kabelaufbau entsprechend ausgelegt sein. So kann zum Beispiel ein Stützgeflecht aus Kevlar für wesentlich höhere Zugfestigkeit sorgen, als ein konventionelles Metallstützgeflecht.